„Schieben Sie das Thema „rechtliche Vorsorge“ nicht auf die lange Bank – machen Sie den ersten Schritt und nehmen Sie Ihr Leben auch im Ernstfall selbst in die Hand“, empfiehlt Ulrich Wunderlich, Geschäftsführer des BeVau des IFB e.V. „Die rechtliche Vorsorge ermöglicht es uns, frühzeitig unsere persönlichen Angelegenheiten zu regeln und bevollmächtigten Personen unser Vertrauen auszusprechen und dafür zu sorgen, dass unsere Interessen gewahrt werden, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, uns selbst zu äußern.“

„Wir alle müssen irgendwann sterben, und möchten über die medizinische Behandlung möglichst selbst mitbestimmen können“, sagt Gabriele Groh-Leu, ACP-Beraterin Fachbereich Ehrenamt und Hospizium GmbH. Doch das ginge nicht, wenn ein medizinscher Notfall wie ein Schädel-Hirn-Trauma, eine Demenz oder Krebserkrankung eintrete. Dann müssten Angehörige mitunter Entscheidungen treffen, die sie überforderten. Der Begriff ACP (Advanced Care Planning) wird als gesundheitliche Vorsorgeplanung übersetzt. „Mein Anliegen ist es, dass jeder Mensch in einem medizinischen Notfall so behandelt wird, wie er das gerne möchte. Das geht aber nur, wenn eine Patientenverfügung vorliegt“, sagt Groh-Leu. Eine Patientenverfügung sei wie ein „Geschenk oder ein Liebesbeweis“ für die Angehörigen. Daher rät die Expertin dazu, eine Verfügung dann zu erlassen, wenn man gesund und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, und nicht erst darauf zu warten, bis eine Krankheit oder ein medizinischer Notfall eintritt.

Termine der Vorträge:

„Rechtliche-Vorsorge – frühzeitig an später denken“, Ulrich Wunderlich, BeVau des IFB e.V., Mi. 25.10.23, 18 Uhr, Gemeindesaal der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Schwalbach, Adolfstraße 34

„Dinge, die uns das Sterben lehrt – Erfahrungen aus der Arbeit im Hospiz Advena“, Gabriele Groh-Leu, Trauerbegleiterin, Do. 26.10.23, (Blauer Salon), Am Alleesaal