Zurück

Chloé Beloin auf den Special Olympics World Games

„Das war mein Ziel“, freut sich Chloé Beloin und präsentiert stolz ihre Goldmedaille. Gemeinsam mit ihrer Hockeymannschaft war die Feldstürmerin mit Down-Syndrom bei den Special Olympic World Games im Juni von Anfang an auf Siegeskurs und hat im Endspiel gegen die Niederlande mit 7:1 Toren gewonnen.

Empfang im Wiesbadener Rathaus

„Das war mein Ziel“, freut sich Chloé Beloin und präsentiert stolz ihre Goldmedaille. Gemeinsam mit ihrer Hockeymannschaft war die Feldstürmerin mit Down-Syndrom bei den Special Olympic World Games im Juni von Anfang an auf Siegeskurs und hat im Endspiel gegen die Niederlande mit 7:1 Toren gewonnen. „Da habe ich zwei Tore geschossen“, erzählt Chloé und küsst ihren Hockeyschläger. „Das ist mein Freund“, ruft sie und dann geht sie selbstbewusst ins Wiesbadener Rathaus. Dort wird sie von Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende begrüßt. „Ich weiß, dass du keine langen Reden magst, ich fasse mich kurz.“ verspricht er, und fordert sie am Ende seiner wirklich kurzen Rede auf, sich im Sportler Ehrenbuch der Stadt zu verewigen.

Erinnerungen an eine großartige Zeit in Berlin

„Die Trainer und das Organisationsteam haben sich rührend um die Mannschaft gekümmert und richtig viel unternommen“, erzählt Chantal Beloin, die Mutter von Chloé. Es gab Stadttouren, Ausflüge und jede Menge Empfänge. Auch vorher gab es tolle Aktionen, z.B. das Einkleidungstreffen Ende März in Berlin. „Chloé ist mit einem fast leeren Koffer dahin gereist und mit einer Tasche voller Klamotten zurückgekommen“, erzählt Chantal Beloin. Sogar ein schicker Hosenanzug wäre dabei gewesen. Mit jedem Spiel wuchs die Mannschaft mehr zusammen. „Ich liebe meine Mannschaft“, sagt Chloé in einem Interview und formt mit ihren Daumen und Zeigefingern ein Herz in die Luft. „Ich will gar nicht mehr weg von Berlin.“ Und so waren alle bei der Abschlussfeier auch ein bisschen traurig, denn sie war auch der Abschied von der Mannschaft.

Wie alles begann

Die 26-jährige Wiesbadenerin spielt Feldhockey seit sie 10 Jahre alt ist, und hat schon viele Wettkämpfe erfolgreich bestritten. „Sport ist mein Leben“, erzählt die junge Frau, die nebenbei noch Judo ausübt, Theater spielt und als Küchenhilfe arbeitet. Längere Wege fährt sie immer mit dem Fahrrad. Gerade ist sie in ihre erste eigene Wohnung in eine Einrichtung der IFB-Stiftung gezogen. „Ich freue mich, allein zu leben.“ Denn in der letzten Zeit kam es öfter zu Auseinandersetzungen mit der Familie. „Es ist wichtig für Chloé noch selbstständiger zu werden“, bestätigt die Mutter. Berlin habe Chloé einen riesigen Motivationsschub gegeben. Sie wurde bei einem Sichtungsspiel in Köln entdeckt, an dem rund 70 Spieler*Innen teilgenommen haben und 18 der Besten für die Nationalmannschaft ausgesucht wurden. Chloé wurde während der gesamten Trainingsphase und den Wettkämpfen in Berlin von der Familie, ihren Trainern und dem Arbeitgeber unterstützt. Künftig will Chloé noch mehr Hockey trainieren und spielt jetzt als einzige behinderte Sportlerin im Frauenteam des Deutschen Hockey Clubs.

Chloé mit Goldmedaille in Berlin Foto: Chantal Beloin
Chloé mit Goldmedaille in Berlin Foto: Chantal Beloin
Zurück