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Behinderten, schwarzen Kindern ein Zuhause und eine Zukunft schenken/ Seit 2007 Ziel des Kinderhospizes Löwenmut

WIESBADEN. Der internationale Tag des afrikanischen Kindes gedenkt den Aufständen vom 16. Juni 1976 im südafrikanischen Soweto. Im Vorort von Johannesburg sind damals zehntausende schwarze Schulkinder auf die Straße gegangen. Sie demonstrierten gegen die schlechte Qualität des Unterrichts und für das Recht in ihrer Muttersprache unterrichtet zu werden. Bei den Protesten wurden hunderte Mädchen und Jungen von bewaffneten Polizisten erschossen, tausende von ihnen verletzt. Seit 1991 wurde der Tag des afrikanischen Kindes als internationaler Gedenktag für die Proteste ins Leben gerufen.

 

Noch heute lebt ein Großteil der Bevölkerung in Armut. Besonders in ländlichen Gebieten fehlt es an grundlegender Infrastruktur wie permanenter Strom- und Wasserversorgung. Zahlreiche Kinder haben keinen Grundschulabschluss. Ihr Weg in die Armut ist vorgezeichnet. Um vieles schlechter ist es um Kinder mit schweren Behinderungen und Erkrankungen Sie werden von ihren Familien und der Gesellschaft sehr oft verstoßen und sich selbst überlassen. Ein hartes Schicksal, das 41 Kindern glücklicherweise erspart geblieben ist. Im Kinderhospiz Löwenmut in Klipriver, südlich von Johannesburg kümmert sich die IFB-Stiftung um diese schwerbehinderten Kinder und Jugendlichen. Neben der pädagogischen Förderung und Pflege bekommen sie hier individuelle Therapien und die Möglichkeit zur schulischen Bildung.
Auch Snezy hat hier ein neues Zuhause gefunden. Das kleine Mädchen mit Gelenksteife in Armen und Beinen wurde mit fünf Jahren aus einer Hütte geholt, in der es zuvor mit seinem Opa zusammengelebt hat. Die Eltern hatten das Kind wohl einfach bei ihm abgegeben und der alte Mann war mit der Pflege völlig überfordert. Entsprechend verwahrlost war das Kind als es zu Löwenmut gekommen ist. Jetzt ist die Kleine 11 Jahre alt und entwickelt sich prächtig. Sie ist zwar körperlich schwer beeinträchtigt, aber im Kopf ist sie topfit. Die Betreuer versuchen, die Kinder durch verschiedene Lernangebote zu fördern. Snezy malt beispielsweise leidenschaftlich gern, doch weil sie ihre Arme nicht bewegen kann, hat sie gelernt, Stifte im Mund zu halten und auf diese Weise zu zeichnen. Das Kind wäre vermutlich nicht mehr am Leben, wenn es nicht das Kinderhospiz gäbe. Vor kurzem konnte durch Spendengelder ein größerer Rollstuhl für sie gekauft werden. Aktuell sammelt die IFB-Stiftung Spendengelder für die Anschaffung einer Solaranlage. Unabhängig vom Energienetz des Landes zu sein, wäre für die Einrichtung ein Segen. Denn das örtliche Stromnetz bricht häufig über Stunden zusammen. Einige Kinder sind aber auf Beatmungsmaschinen angewiesen. Fällt dann der Strom aus, kann das ein Kinderleben kosten. 

Sneezy beim malen
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