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Jubiläum IFB-Stiftung – 60 Jahre gelebte Inklusion

Wiesbaden, 10. September 2019 +++ Die IFB (Inklusion durch Förderung und Betreuung) feiert in diesem Jahr 60 Jahre gelebte Inklusion. 1959 als private Elterninitiative in Wiesbaden gegründet, begleitet, unterstützt und fördert die Organisation in 65 Einrichtungen heute mehr als 2.500 Betroffene und ihre Angehörigen. Seit 60 Jahren stehen Menschen mit besonderen Bedürfnissen und ihre Gefühle im Fokus der Stiftung mit dem  Ziel, ihre Lebensbedingungen in jeder Lebensphase zu verbessern.

 

„Wir blicken auf 60 Jahre gelebte Inklusion und unermüdliche Hilfe zurück. Dabei haben wir uns stets weiterentwickelt. Gemäß unserer fünf Werte ‚Vertrauen – Innovation – Verbindlichkeit – Chancengleichheit – Fairness‘ haben wir in den nächsten Jahren noch sehr viel vor“, sagt Wolfgang Groh, Vorstandsvorsitzender der IFB-Stiftung.

 

Höhepunkt der 60-Jahr-Feier ist die große Gruppenausstellung „Gemischte Gefühle“ in Kooperation mit dem sam, Stadtmuseum am Markt und unter der Schirmherrschaft von Sozialdezernent Christoph Manjura. So stellen über 60 internationale Künstlerinnen und Künstler mit und ohne Behinderung vom 11. bis 29. September 2019 auf ihre persönliche Art und Weise über 60 Kunstwerke in Form von Skulpturen, interaktiven Installationen, Gedichten, Fotografien und Gemälden aus.

„Das Kunstprojekt zum 60jährigen Jubiläum der IFB mit 60 verschiedenen Künstlern, bei dem ich Schirmherr sein darf, setzt genau da an und führt der Gesellschaft das eigentlich Offensichtliche erneut vor Augen: Menschen mit Beeinträchtigungen haben die gleichen Chancen verdient wie alle anderen auch“, erklärt Christoph Manjura.

„So individuell wie jeder Mensch ist, so individuell ist auch die Kunst eines jeden Künstlers des Jubiläumsprojektes der IFB. Eins ist jedoch allen Kunstwerken wieder gleich – es geht um den Menschen und seine Gefühle, es geht um gegenseitige Menschlichkeit und Offenheit für ein vielfältigeres Zusammenleben! Mit der IFB als starken Kooperationspartner zur Förderung der Inklusion der Landeshauptstadt Wiesbaden – i feel bulletproof!“

Auf dem Dern’schen Gelände ist nach zweiwöchigem Aufbau die interaktive Kunstinstallation @home der Schweizer Künstlerin und Kinderhospiz Löwenmut-Botschafterin Piroska Szönye entstanden. Dort wurden vom rund 2.000 Kinderbücher auf der Fassade eines schlichten Holzhauses befestigt. Damit möchte die Künstlerin auf das Tabuthema von sterbenden und schwerstkranken Kindern aufmerksam machen. Das kleine Haus als Ort von Geborgenheit, Sicherheit und Schutz wird bis Weihnachten dem Wetter ausgesetzt sein. Das Zerfleddern und Ausbleichen der Seiten symbolisiert hierbei die Vergänglichkeit.

„Das sam – Stadtmuseum am Markt – ist nicht nur ein Platz für Stadtgeschichte und Stadtkultur. Es ist ein Raum, der Menschen zueinander bringt, ohne Unterschiede zu machen“, sagt Sabine Philipp, Direktorin des sams. 2019 widmet sich das sam besonders dem Thema Inklusion. Das Zusammenleben unterschiedlicher Menschen mit all ihren körperlichen, geistigen und religiösen Besonderheiten ist ein wesentlicher Teil unserer Stadtkultur. Wir möchten mit unseren Aktionen, Veranstaltungen und Sonderausstellungen auf diese Kultur des Zusammenlebens positiv Einfluss nehmen“, sagt sie. „Höhepunkt ist nun die Jubiläumsausstellung des IFB, die im sam zu Gast ist. Wir freuen uns, dass wir damit die wertvolle Arbeit des IFB unterstützen und im Herzen der Stadt der Öffentlichkeit präsentieren dürfen. Wir freuen uns auch darauf, für drei Wochen intensiv Drehscheibe und Treffpunkt für die bunte, vielfältige Stadtgesellschaft zu sein.“

Mit Hilfe von Kunst startet die IFB erstmals ein Projekt, das jungen und älteren Menschen einen Zugang zum Thema Behinderung erleichtern soll, mit dem Ziel, Vorurteile in der Gesellschaft abzubauen. „Es ist eine Kunst, das Herz zu berühren‘“, beschreiben die beiden Kuratorinnen und IFB-Mitarbeiterinnen Meike Helberger und Claudia Messer ihr Ausstellungskonzept. Die Idee dahinter: „Wir wollten die Buchstaben der IFB emotional anreichern. Für ein Kunstwerk, das sich ausschließlich mit dem Thema Mensch beschäftigt, sind Gefühle grundlegend“, sagen sie. Deshalb hatte jeder Künstler die Vorgabe, einem emotionalen Claim mit den drei Anfangsbuchstaben IFB in Form von „I feel b…. „ (bad, blue, bad, blind, beautiful, blessed…) für sein Kunstwerk zu finden. „Wir sind begeistert über die emotionalen und spannenden Kunstwerke, die wir von so vielen tollen Künstlerinnen und Künstlern für diese Veranstaltung erhalten haben.“

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