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Die Sonne leuchtet bald fünfstrahlig für behinderte Kinder

Das Internet-Unternehmen Yalwa aus Wiesbaden-Erbenheim ermöglicht die Erweiterung des IFB-Inklusions-Projekts „Löwenmut“ in Südafrika und will sich auch langfristig engagieren.

„Dass Kinder im Jahr 2022 wegen einer körperlichen oder geistigen Behinderung versteckt, vernachlässigt oder abgeschoben werden, ist unerträglich“, findet Dr. Anja Gapp-Binder, Mitglied der Geschäftsführung des Internet-Unternehmens Yalwa. Die Firma mit Sitz in Wiesbaden-Erbenheim vernetzt mit ihren Webportalen Menschen in über 50 Ländern. Und sie ist Nachbar der IFB-Stiftung in der Bahnstraße. Diese eröffnete 2011 ein Kinderheim und -hospiz in Südafrika, wo behinderte Menschen vor allem in den armen Townships unter teils katastrophalen Bedingungen leben.

Ende 2021 kamen Yalwa und die IFB-Stiftung ins Gespräch über das, was sich unter dem Projektnamen „Löwenmut“ beständig weiterentwickelt: Ein Zuhause für Kinder und Jugendliche mit schweren Erkrankungen und Behinderungen. Ein Ort zum Wohnen, Schlafen, Essen, Spielen; ein Refugium der Nähe, Akzeptanz und Förderung. „Es ist unglaublich, welche Entwicklungssprünge diese Kinder machen, wenn man sie passgenau fördert und ihnen die Liebe und Zuwendung gibt, die jedes Kind braucht und verdient“, sagt Melissa Groh, Geschäftsführerin der IFB-Stiftung.

Sie war zuletzt im November letzten Jahres in Kilpriver, südlich von Johannesburg. Aus der Vogelperspektive erinnert das Gebäudeensemble an eine vierstrahlige Sonne. Ein letzter fünfter Strahl und damit Raum für weitere 14 Kinder fehlt noch. Dank Yalwa kann weitergebaut werden; die Fertigstellung soll bis 2023 erfolgen. Insgesamt können dann 70 behinderte Kinder betreut werden.

Für den Ausbau und Unterhalt der Einrichtung sind Spenden unverzichtbar. Denn aus staatlichen Zuschüssen werden nur 50 Prozent der Pflegekosten gedeckt. Die andere Hälfte und jede Weiterentwicklung finanziert sich über Spenden.

„Uns war nach kurzem Austausch in der Geschäftsführung und dann im erweiterten Team klar, dass wir dieses Projekt unterstützen wollen“, erinnert sich Anja Gapp-Binder. „Wir vernetzen Menschen und Märkte digital, haben 60 Mitarbeiter aus mehr als 25 Ländern. Uns kann gar nicht egal sein, wenn behinderte Kinder in den Townships Südafrikas sich selbst überlassen werden. Und wenn man dann vor der Haustür einen Nachbarn hat, dessen Kernkompetenz die Inklusion und Förderung von Menschen mit Einschränkung ist, dann unterstützen wir das aus ganzem Herzen.“

Yalwa will aber nicht nur Geld in die Hand nehmen, sondern plant mit einer kleinen Gruppe von Mitarbeitenden im Mai selbst nach Südafrika zu fliegen – zusammen mit Vertretern der IFB-Stiftung. Man will ehrenamtlich mit anpacken, aus der Belegschaft heraus Aktionen initiieren, die Löwenmut zugutekommen.

„Es ist total schön, offene Türen einzurennen“, freut sich Melissa Groh. Denn so war es bei Yalwa. „Wir sind auf kleine wie große Spenden angewiesen, damit wir behinderten Kindern zu besseren Lebenschancen verhelfen können, hier wie in Südafrika. Aber wir sind auch dankbar für Menschen, die Freiwilligenarbeit leisten oder als Multiplikatoren unsere Projekte bekannter machen. Gemeinsam lässt sich so viel erreichen.“ Weitere Informationen unter www.kinderhospiz-loewenmut.de

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